ISERNHAGEn H.B. (r/hhs). Richard von Weizäcker hat es auf den Punkt gebracht: „Nicht behindert zu sein, ist ein Geschenk, das uns jeden Tag genommen werden kann!“ Allzu leicht werden diese Gedanken im täg- lichen Leben auf die Seite geschoben: Das passiert ja nur den anderen, mir doch nicht. Aber plötzlich ist es dann doch so weit.
Der eigene Mann erlitt einen Schlaganfall und wird nach Behandlung und Reha halbseitig gelähmt aus der Klinik entlassen. Was soll ich jetzt nur machen? Schließlich wiegt der Patient 90 kg.
Kann ich das, was nun alles notwendig ist, überhaupt leisten? Ich habe Angst, dass meine alte Mutter hinfällt, wenn ich mit ihr auf dem Weg zur Toilette bin. Ich schaffe es nicht mehr, die Oma in den Rollstuhl zu heben. So vielfältig sind die Probleme, die auf die Menschen einströmen, die gerne ihre Ange-
hörigen zu Hause pflegen wollen, aber nicht wissen, ob ihre Kraft dazu ausreicht.
Es sind ja auch die täglich wiederkehrenden Aufgaben wie das Umsetzen vom Bett in den Rollstuhl, die oft schon zu einem großen Problem werden. Je weniger der Pflegebedürftige mithelfen kann, desto größer wird der Kraftaufwand für den pflegenden Angehörigen.
Notwendig wäre für die Angehörigen in die- ser Situation eine Hilfestellung, die bisher von niemandem angeboten wird: Ein Seminar, in dem den Angehörigen gezeigt, ja antrainiert wird, wie sie sich und dem Patienten unter Zuhilfenahme von tauglichen Geräten und vielen kleinen und großen Tipps das Leben erleichtern können, sodass beide stressfreier mit einander umgehen können. Gleichzeitig wird die Mobilität der zu Pflegenden verbessert. Als Ergebnis wird für beide Parteien die Lebensqualität gesteigert und ein entspanntes „Miteinander“ ermöglicht.
Die Bürgerstiftung Isernhagen ist sehr froh, jetzt dieses Seminar durch die Unterstüt- zung der Gemeinde Isernhagen anbieten zu können. Welche Handgriffe können für eine adäquate Unterstützung hilfreich sein? Wie schone ich meinen...
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